Implosionsklappe

Durch extreme Druckschwankungen können Abgasanlagen implodieren. Vermeiden lässt sich dies durch die Implosionsklappe.

Gefahr für die Abgasanlage und Lösungen

Durch extreme Druckschwankungen können Schäden an Verbindungsleitungen, Halterungen und Befestigungen und der gesamten Abgasstrecke entstehen. Vermeiden lässt sich dies durch ein langsames Öffnen und Schliessen der Implosionsklappe. Dieser Vorgang wird als Joukowski-Stoss bzw. Joukowski-Schlag bezeichnet. Folge eines Joukowskistoss durch eine plötzliche Druckerhöhung (zum Beispiel Verpuffung) mit anschliessender Druckerniedrigung.

Implosionsklappe Kutzner + Weber, Bartholet Abgassysteme Schweiz
Implosionsklappe Kutzner + Weber

Funktion und Arbeitsweise

Die Implosionsklappe dient für Feuerstätten, welche im Über- und Unterdruck betrieben werden, sodass bei bestimmungsgemässem Betrieb der Feuerstätte kein Abgas entweichen kann.

Bei normalem, störungsfreiem Betrieb hält die Feder die Abdeckplatte geschlossen. Sollte durch Stromausfall die Verbrennungsluftklappe am Brenner verschlossen werden, kann der Kamin keine Luft mehr über den Heizkessel nachziehen. Die „fehlende“ Luft strömt nun über die Implosionsklappe nach. Diese verhindert den sog. Joukowski-Stoss durch sofortiges Öffnen der Abdeckplatte.

Praxisbeispiel: Wenn z.B bei einem plötzlichen Stromausfall die Zuluft vom Kamin abgeschnitten wird, kann es dazu führen, dass der hohe Unterdruck im Kamin die Verbindungsleitung zusammenzieht und verformt. Der Unterdruck kann so stark sein, dass das Abgasrohr kollabiert und die Anlage irreparabel zerstört wird. Da der Strömungsabriss sofort erfolgt, muss die Implosionsklappe sehr schnell öffnen, um Luft in den Kamin nachströmen zu lassen. Je nach Anlagenleistung müssen mehrere dieser Klappen montiert werden.

Sollte der Heizkessel wieder in Betrieb gehen und/oder der Unterdruck abgebaut sein, schliesst die Klappe selbständig auf Grund der Federwirkung. Die Anlage kann den normalen Betrieb wieder aufnehmen.

Vorteile der Implosionsklappe und Lösungen

  • Die Implosionsklappe IK250 ist für die Montage in der Verbindungsleitung vorgesehen.
  • Die Montage erfolgt mittels eines T-Stücks.
  • Die Implosionsklappe IK250 kann senkrecht und waagrecht montiert werden.
  • Der Bausatz muss gegebenenfalls der jeweiligen Verbindungsleitung masslich angepasst werden.
  • Der Einbau ist bei Kaminen im Unterdruckbetrieb und Überdruckbetrieb vorgesehen.
  • Verwendbar für alle Brennstoffe.

Was ist ein «Joukowskistoss»?

Joukowskistösse werden ursprünglich im Rohrleitungsbau beschrieben - zum Beispiel hydraulische Leitungen im Heizungsbau. Sie beschreiben gewollte oder nicht gewollte Druckstösse durch meist starke Veränderungen der Durchflussgeschwindigkeit innerhalb eines Rohrleitungssystems.

Diese Druckstösse können nach der Theorie der Mathematiker Nikolai Joukowski (1847-1921) und Lorenzo Allievi (1856-1942) berechnet werden.

Bei hydraulischen Leitungen kann dies durch das schlagartige schliessen eines Kugelhahns anschaulich demonstriert werden. Dabei sorgt die kinetische Bewegungsenergie des fliessenden Wassers für einen starken Druckanstieg vor dem Absperrventil und einem kurzzeitig sehr niedrigen Druck hinter dem Absperrventil. Das Wasser bewegt sich weiter und hinterlässt ein Vakuum (Zum Beispiel eine Dampfblase). Die Bewegungsenergie des Wassers wird sich umkehren und zu einem heftigen «Stoss» führen, welcher Schäden verursachen kann.

Implosionsklappe Kutzner + Weber, Bartholet Abgassysteme Schweiz
Implosionsklappe Kutzner + Weber
Die Implosionsklappe mit geschlossener Abdeckklappe.
Die Implosionsklappe mit geschlossener Abdeckklappe.
Die Implosionsklappe mit offener Abdeckklappe.
Die Implosionsklappe mit offener Abdeckklappe.
Folgen eines Joukowski-Stosses durch eine plötzliche Druckerhöhung (z.B. Verpuffung) mit anschliessender Druckerniedrigung.
Folgen eines Joukowski-Stosses durch eine plötzliche Druckerhöhung (z.B. Verpuffung) mit anschliessender Druckerniedrigung.

Ansprechpartner

Downloads

Einbauanleitung