Zugbegrenzer / Nebenluftvorrichtungen
Zur Sicherung der Auftriebsverhältnisse und Verbesserung der Effizienz von Heizanlagen.
Problematik von Abgasanlagen
Abgasanlagen unterliegen in der Funktion den Witterungseinflüssen und Betriebsbedingungen des Wärmeerzeugers, wodurch sich die Auftriebsverhältnisse (Kaminzug) laufend verändern. Konstante Verhältnisse sind jedoch die Voraussetzung für gleichbleibende Verbrennungsgüte und hohen Nutzungsgrad. Dies gilt sowohl für neue Abgasanlagen als auch besonders beim Anschluss eines modernen Wärmeerzeugers an vorhandene Kamine.
Steigende Energiepreise zwingen zu einem ressourcenschonenden Umgang mit knapp vorhanden Rohstoffen. Eine konstante Verbrennung unter optimalen Betriebsbedingungen ist dafür eine Lösung. Zugbegrenzer, auch Nebenluftvorrichtungen genannt, passen die Abgasanlage innerhalb vorgegebener Grenzen auf den Wärmeerzeuger sowie dessen Betriebsweise an und verbessern das Taupunktverhalten der Abgasanlage.
Nebenluftvorrichtungen sorgen für:
- Einen konstanten Auftrieb bei der Abgasführung
- Eine Verbesserung des Startverhaltens bei Gebläsebrennern
- Eine Anpassung vorhandener Abgasanlagen an die Leistung und Betriebsweise eines neuen Wärmeerzeugers
- Eine Durchlüftung der Abgasanlage zur Verminderung der anfallenden Feuchtigkeit während der Betriebspausen des Wärmeerzeugers, wobei eine zwangsgesteuerte oder kombinierte Nebenluftvorrichtung besonders wirkungsvoll ist
Funktion der Zugbegrenzer
Kutzner und Weber Nebenluftvorrichtungen entsprechen der DIN 4795 und werden güteüberwacht gefertigt.
Die Funktion beruht auf den Druckunterschieden im Aufstellraum und dem Kamin. Während der Druck im Aufstellraum annähernd dem Aussen-Luftdruck entspricht, entsteht im Kamin ein Unterdruck. Steigt dieser Unterdruck über den am Zugbegrenzer eingestellten Wert, so wird die Regelscheibe geöffnet und Nebenluft kann in den Kamin einströmen. Dabei wird nur so viel Luft beigemischt, bis der Kaminauftrieb den Mindestzugbedarf erreicht hat.
Zugbegrenzer funktionieren nach dem Prinzip der Waagschalen. An der Regelscheibe des Zugbegrenzers herrscht ein Gleichgewicht zwischen den öffnenden Kräften aus dem Kaminauftrieb und den schliessenden Kräften der Ausgleichsgewichte und Einstellgewichte.
- Die Abgastemperatur und der thermische Auftrieb nehmen ab
- Das Abgasvolumen und damit die Strömungswiderstände nehmen zu
- Der Taupunkt des Abgasvolumens sinkt und gleicht damit in etwa die niedrigere Gemischtemperatur aus
- Die Strömungsgeschwindigkeit erhöht sich, wodurch die Verweildauer im Abgassystem verringert wird (verminderte Abkühlung)
Man unterscheidet bei Nebenluftvorrichtungen folgende Typen:
- Selbsttätige Nebenluftvorrichtung (Zugbegrenzer): Die Öffnung wird in Abhängigkeit einer Druckdifferenz freigegeben, durch die Nebenluft in den Kamin einströmt, um den Auftrieb konstant zu halten.
- Zwangsgesteuerte Nebenluftvorrichtung: Durch Motorsteuerung wird während der Stillstandszeit der Feuerstätte eine Öffnung freigegeben, durch die Nebenluft zum Zweck der Durchlüftung in den Kamin einströmt.
- Kombinierte Nebenluftvorrichtung: Verbindet die Funktion eines Zugbegrenzers mit der einer zwangsgesteuerten Nebenluftvorrichtung, so dass sowohl der konstante Kaminauftrieb als auch die Durchlüftung gewährleistet sind.
- Nebenluftvorrichtungen für Abgasanlagen mit Überdruck: Abgasanlagen, die planmässig für Überdruck ausgelegt werden, können an kalten Tagen und/oder Windanfall sowie bei grosser Höhe in den Unterdruckbereich kommen. Vor allem bei Teillastbetrieb ergeben sich durch zu hohen Unterdruck Betriebsstörungen.
Einbau und Eigenschaften von Zugbegrenzer
Der zweckmässigste Einbauort wird durch die Geometrie der Verbindungsleitung und durch das Abgassystem bestimmt. Als Montagemöglichkeiten kommen das Verbindungsstück gleich nach dem Abgasstutzen oder kurz vor der Einmündung sowie die Wandung der Abgasanlage oberhalb des Verbindungsstückes bzw. unterhalb in Frage.
Der Einbau einer Nebenluftvorrichtung gewährleistet optimale Betriebsbedingung für die Feuerstätte. Neben der Energieeinsparung fördert die Nebenluftvorrichtung die Langlebigkeit des Abgassystems.
Amortisationszeit Zugbegrenzer
Zugbegrenzer Z 130 RLU
Der Zugbegrenzer Z 130 RLU sorgt für einen stabilen Zug durch Ausgleich thermischer und atmosphärischer Zugschwankungen. Er kann sowohl offen an der Feuerstätte als auch integriert in die Feuerstättenkonstruktion eingesetzt werden.
Funktion bei Verbrennungsluft mit Raumluft
- Verbrennungsluft für die Feuerstätte aus dem Aufstellraum
- Zugbegrenzer RLU an der Verbindungsleitung des Ofens
- Luftversorgung über die Abdeckklappe
- Funktionsprinzip des Zugbegrenzers sichergestellt
- Geräuschreduziert durch Einhausung
- Adaptierbar an alle Verbindungsleitungen
- Verwendbar für alle Brennstoffe
Funktion bei Verbrennungsluft von aussen
- Verbrennungsluft Leitung von aussen oder anderem Raum zur Feuerstätte
- Zugbegrenzer RLU an der Verbindungsleitung zum Kamin
- Luftversorgung für den ZB-RLU über eine Bypass-Leitung zwischen Verbrennungsluft und Verbindungsleitung
- Funktionsprinzip des Zugbegrenzers sichergestellt
- Verbindung dicht zum Aufstellraum
- Kein Abströmen von warmer Raumluft bei Betrieb und Stillstand der Feuerstätte (Raumwärmeverluste)
Filteraufsatz für Zugbegrenzer
Bei Biomasseheizkesseln kann es vor allem in der Anfahrphase zu einem Asche- und Russaustrag über den Zugbegrenzer in den Aufstellraum kommen. Um dieses Problem zu minimieren, wurde der Filteraufsatz für Präzisionszugbegrenzer entwickelt. Dieser kann bei Neuanlagen sowie bei bereits verbauten Zugbegrenzern über das vorhandene Stecksystem integriert werden. Der Filteraufsatz wird in das Anschlusszubehör des Zugreglers (bauseits vorhanden bzw. separat zu bestellen) eingesteckt und mit einem Klemmband gesichert. Der Zugbegrenzer wird anschließend auf dem Filteraufsatz montiert.
Der Filteraufsatz ist ausgelegt für die Montage als Set oder zur Nachrüstung mit den Präzisionszugbegrenzern von Kutzner + Weber. Der Filteraufsatz ist nicht brennbar und kann bei jeder Feuerstätte verbaut werden, für die ein Zugbegrenzer in Frage kommt oder bereits verbaut ist.
DraftBox
Die DraftBox ist ein Zugbegrenzer, der hinter der Einzelfeuerstätte optisch unauffällig angebaut wird. Das platzsparende, mattschwarze Design schmiegt sich an die Optik der Feuerstätte an. Die DraftBox kann für eine raumluftabhängige Zuluftführung eingesetzt werden.
Ein zu hoher und schwankender Kaminzug hat einen negativen Einfluss auf die Verbrennung im Kaminofen. Die Folgen sind schwarze Scheiben, ein erhöhter Brennstoffverbrauch, deutlich höhere Emissionen, Energieverluste und eine mögliche Überlastung des Kaminofens. Zugbegrenzer reagieren auf Druckveränderungen im Kamin und regulieren den Kaminzug auf den für die Feuerstätte optimalen Wert. Durch die zugeführte Luftmenge erhöht sich der Volumenstrom und begrenzt dadurch den Unterdruck. Dieser Vorgang sorgt für eine gleichmässige Verbrennung – Sie sparen messbar Energie und folglich Brennstoff, zudem wird ein Teil des Feinstaubs verbrannt, noch bevor er in den Schornstein gelangt.
Typenreihen
Funktionserklärung
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